Die vier Lichter im Wald – Adventgeschichte mit 4 Kindern
Es war Advent, und eine arme Familie, die in einem kleinen, alten Haus am Waldrand lebte. Vater und Mutter hatten nicht viel Geld, aber dafür hatten sie etwas viel Wichtigeres: vier Kinder. – drei hörende Buben und die jüngste Tochter, die gehörlos war. Trost der Armut waren sie glücklich, denn sie hatte Liebe, Mut und Zusammenhalt.
An jedem Adventsonntag gingen die Kinder warm eingepackt in ihren dicken Anoraks, mit Schals, Taschentüchern und ihren Laternen zu Oma und Opa, um sie zu besuchen. Und jedes Mal auf dem Rückweg fanden sie ein Tier, das ihre Hilfe brauchte.
Erste Advent:
Nach dem Besuch bei Oma und Opa machten sich die Kinder auf den Heimweg. Unterwegs fanden sie ein verletztes Kaninchen. Das älteste Kind verband vorsichtig das Bein mit seinem Taschentuch und stellte seine Laterne dazu, damit das Kaninchen Wärme und Licht hatte. Zu Hause erzählten sie der Mutter und dem Vater: „Wir habe das Kaninchen gefunden und ihm geholfen!“ Die Eltern lobten ihre Kinder für ihren Mut und ihre Freundlichkeit.
- Advent:
Am zweiten Sonntag besuchten sie wieder Oma und Opa. Auf dem Rückweg hörten ein leises Winseln. Ein kleiner Fuchs hatte sich an der Pfote verletzt. Das zweite Kind verband den Pfote mit seinem Taschentuch und stellte seine Laterne dazu. Der Fuchs blickte dankbar, und die Kinder gingen weiter. Zu Hause berichteten sie: „Wir haben dem Fuchs geholfen – und wir hatten keine Angst mehr!“ Die Eltern waren stolz auf den Mut ihrer Kinder.
3.Advent:
Beim dritten Sonntag gingen sie erneut zu Oma und Opa. Auf dem Heimweg entdeckten sie ein Vogel mit verletztem Flügel im Schnee. Das dritte Kind wickelte sanft sein Taschentuch um den kleinen Flügel und stellte seine Laterne daneben. Der Vogel zwitscherte leise, fast wie ein Dankeschön. Zu Hause erzählten sie begeistert: „Wir haben heute einen Vogel gerettet! Er wird bald wieder fliegen.“ Die Eltern lächelten und freuten sich über das leuchtende Herz ihrer Kinder.
- Advent
Nun war noch kleine Laterne übrig – Die des gehörlosen Mädchens. Am vierten Advent gingen sie wieder zu Oma und Opa und machten sich danach auf dem Rückweg. Im Wald war es still, bis plötzlich ein tiefes, schmerzhaftes Knurren zu hören war. Zwischen den Bäumen lag ein verletzter Wolf. Die drei hörenden Kinder bekamen Angst – ein Wolf war viel größer und gefährlich als die kleinen Tiere zuvor. Doch die gehörlose jüngste Tochter zeigte großen Mut. Sie kniete sich hin, sah dem Wolf in die Augen und spürte: Er hat Schmerzen. Ihr Taschentuch war zu klein, also nahm sie ihren Schal, verband sie seine Wunde. Dann stellte sie ihre kleine letzte Laterne neben ihn. Der Wolf knurrte zufrieden und schlief ein.
Jetzt hatten die Kinder keine Laternen mehr. Der Rückweg war Stockfinster.
Sie nahmen an der Hand. Und plötzlich – ganz plötzlich – wurde der Wald um sie herum heller und heller. Sogar die Sterne schiene stärken zu leuchten. Als die Kinder zu Hause ankamen, und riefen sie gleichzeitig: Mama! Papa! Wir haben einen Wolf gerettet“ Das gehörlose Mädchen zeigt die Gebärde: „Wolf – mit meinem Schal verbunden – Laterne daneben – Schläft jetzt friedlich.“ – Die Eltern haben verstanden sofort. Stolz nahmen Vater und Mutter die vier Kinder in den Arm.
Zu Hause schaute der Vater aus dem Fenster: „Schaut! Die Tiere – Kaninchen, Fuchs, Vogel und Wolf – Sie sind draußen!“ Die Kinder winkten fröhlich und glücklich. Doch im nächsten Augenblick waren die Tiere verschwunden, als hätte der Wald selbst Danke gesagt
Als sie die Tür öffnete, staunen sie: im kleinen Stübchen stand ein kleiner Christbaum, geschmückt mit Holzsterne, die der Vater selbst geschnitzt hatte. Für jedes Kind ein kleines Päckchen, und die Mutter hatte bunte, warme Socken gestrickt.
Die Familie umarmte sich und die Eltern sagte Leise: „Ihr seid unser größtes Licht.“
Und so wussten die vier Kinder: Wahre Adventsfreude kommt viel Mut, viel Liebe, viel Freude und viel zusammenhalten.